Der phraseologische Wortschatz des Landlerischen von Großpold unter strukturellem, semantischem und pragmatischem Aspekt. von Johanna Bottesch
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Kategorie: Bücher
Seiten / Format: 309 S. : graph. Darst. , 24 cm; Broschiert
Erscheinungsjahr: 2002
Verlag: Sibiu : Ed. Univ. \"Lucian Blaga\"
Sprache: Deutsch
ISBN: 9789736515248
Landlerisch ist ein südbairischer Dialekt, der vom 18. bis zum Ende des 20. Jahrhunderts in Siebenbürgen gesprochen wurde. Es war die Sprache der Volksgruppe der Landler bis zu deren Massenauswanderung nach der rumänischen Revolution 1989. Seitdem gilt das Landlerische als vom Aussterben bedroht und wird nur noch von etwa 200 meist älteren in Rumänien lebenden Personen gesprochen, sowie von einigen Hundert Ausgewanderten in Deutschland. Landlerisch existierte über mehr als zwei Jahrhunderte in unmittelbarer Diglossie mit siebenbürgisch-sächsischen Mundarten, weitgehend ohne sich mit diesen zu vermischen.
Teilweise werden auch die bairischen Dialekte von Deutsch-Mokra und Königsfeld in der Ukraine und Oberwischau in der rumänischen Maramuresch als Landlerisch bezeichnet, die jedoch eine komplett andere Geschichte haben.
Das Schulgebäude in Mühlbach, wo Johanna Bottesch ihre erste Stelle als Lehrerin antrat Foto: WikimediaCommons
Johanna Hermine Bottesch ist die älteste Tochter des Hans Dietrich und der Johanna Dietrich, geb. Rechert, aus der Landlergemeinde Großpold. Der Vater war ein sehr beliebter und geschätzter Lehrer an der Volksschule in Großpold, der leider im Alter von nur 36 Jahren viel zu früh verstarb. So wuchs Johanna zusammen mit ihrer drei Jahre jüngeren Schwester Brigitte am Hof ihrer Mutter in der Neugasse mit den Großeltern mütterlicherseits auf. Doch auch der Großvater Samuel Rechert verstarb schon 1970, die Großmutter Johanna Rechert, geb. Eder, zehn Jahre später. Johanna hat gerne landlerische Weisheitssprüche ihrer Großmutter zitiert.
Sie veröffentlichte zusammen mit Martin Bottesch, ihrem Mann, „Die bairisch-österreichische Mundart der Landler von Großpold (Apoldu de sus) in Siebenbürgen/Rumänien", erschienen in Wien 1992. Eine Spurensicherung, bevor dies österreichische Idiom sich verflüchtigen wird, weil die Dorfgemeinschaft nicht mehr besteht. Niemand war so sehr dazu berufen wie sie. Ihre Promotion betraf die Redewendungen dieser Mundart: „Der phraseologische Wortschatz des Landlerischen von Großpold unter strukturellem, semantischem und pragmatischem Aspekt", veröffentlicht vom Universitätsverlag Hermannstadt 2002. Sie unterrichtete an der Lucian-Blaga-Universität Hermannstadt/Sibiu deutsche Sprachwissenschaft. Sie war eine sehr beliebte und sehr gewissenhaft arbeitende Dozentin dieser neugegründeten Universität. Da darüber hinaus auch Deutsch als Fremdsprache sehr begehrt war, nahm sie auch diese Aufgabe mit viel Fleiß wahr. Dienstreisen erfolgten meist nach Mannheim oder Marburg ins Germanistik-Zentrum.
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