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Weisse Geheimnisse. Koreanische Lyrik. von Myong Sun Seong
Koreanisch-Deutsch. Grusswort von Wolfgang Kubin

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Kategorie: Bücher
Seiten / Format: 252 S
Erscheinungsjahr: 2020
Verlag: Bacopa
Sprache: Deutsch
ISBN: 9783903071926

Geleitwort der AutorinGrußwort von Prof. Wolfgang Kubin, DichterDas alte TeehausFrühlingssterneAm Flussufer im WinterHerbst auf dem Nam-SanWinter auf dem Nam-SanStimmen des BaumesHallo, du Baum!Die tausendjährige KieferDer Marronnier-BaumFrühlingsgrüner LebenstrankBaum im WinterBirkenLebenBuchweizenblütenDie BergasterFeldblumenMugunghwa die sich nie erschöpfende Blume I, IIDer alte KürbisFlaschenkürbisGelber Hibiskus am MeerKräutertee aus Deutschlands OstenGlühwürmchenDas KaninchenDie Bergfeste NamhanStadtmauer im MondscheinAuf dem Alle fünf Tage-MarktKiefernpollen-GebäckHerzenswünsche für die koreanische HalbinselHangulHunmin chongum Belehrung des Volkes in den richtigen LautenKönigsgeschenkHangul der WeltensternHangul auf mächtigen SchwingenWeißes VersprechenTeurer FreundOraboni hehrer großer BruderAuf einmal sich jemand nach mir sehntEinfach so I, IIBin verliebt in den ersten Schnee Bin verliebt auf den ersten BlickMeine Hand zur EntschuldigungAuch ich will Herbst machenWorte, die du mir zuflüstertestHandgeschriebener BriefWenn ich den runden Mond dort anbeißen würdeGedichtBerühmte WerkeWilder Wein als DichternameIn einem GesichtDie MondsichelBlumenblüte vor einem HausDie Stimmen des Baumes Erläuterung zu den Gedichten von Seong Myong SunDas alte Teehaus Gedichtbesprechung (Zusammenfassung)Mysterium Sprache Mysterium Gedicht: Kleiner Kommentar zurÜbersetzungCover-KommentarGedichtkommentar: Kweon Dae-GeunÜbersetzungen / Kommentar: Albrecht HuweGrusswort: Prof. Wolfgang KubinVorliegender Gedichtband ist eine feinsinnige Anthologie, in der sich west-östliche Gedanken und Gefühle begegnen und an einem Ort aufeinander abgestimmt, verwoben und zur Vollendung gebracht werden. Die Melodie dieses zweistimmigen Werks überflügelt das Tal des Bewußtseins zwischen den beiden Welten, sie füllt Höhen und Tiefen der zwei wesensverschiedenen Sprachenund bietet so dem Lauschenden die Möglichkeit zur Kontemplation und Meditation.(Prof. Kim You-Joong, Seoul National University, Abt. für Koreanische Sprache und Literatur, Koreanische Literatur, Moderne Lyrik)Übersetzung: Dr. Albrecht HuweGeleitwort der AutorinLiteratur ist auch eine Methode zur Erinnerung an vergangene Zeiten. Sie wird geschützt als Weg, der uns zu unserer früheren, in Vergessenheit geratenden Sprache führt, sie im Gedächtnis wieder lebendig werden lässt. Literatur ist ein Spiegel, der verdeckte Bilder einer Zeit aufzudecken vermochte. Aus verschiedenen Gründen hat Literatur ihre eigene Funktion und Aufgabe. Dasist es, was ich gelernt habe. Und damit Funktion und Aufgabe erfüllt werden können, habe ich mich in jeder freien Minute dem Verfassen von Gedichten gewidmet.Schaue nicht zurück, dein Leben liegt vor dir. Dieses Wort aus einer Szene von Ben Hur war Inspiration und hat mich für das Gedicht lebenlassen. Gedichte als Blume der Literatur zu hegen und pflegen, bedeutet mir stets Freude und geistige Befriedigung. Dass der Lyriker König der Dichtung sei, hat mir immer Mut gemacht.Von Rainer Maria Rilke hat ein Gedichtband wie ein buntes Herbstblatt seinen Platz neben meinem Kissen gefunden, wieein Splitter der Dämmerung ist er tief in mein Herz gedrungen.Wolken, Einsamkeit, Worte Deiner Lippen, Herbsttage, Vorahnung, träumende Menschen u.a. sind Augenblicke äußerster Anspannung jenseits aller Zeit, aber auch Augenblicke, in denen ich einen Weg des Herzens gehe. Das erfüllt mich mitDankbarkeit.Gegen die lahmende, unvollständige Erinnerung kämpfte ich an, und mit der Kraft, mich ohne Unterlass selbst und meine Umgebung zu beobachten, erstrahlt durch den verschütteten Ausgang meines Herzens ein Vers als Regenbogen.Jetzt gegen Ende Winde reicher Jahreszeiten rütteln mich jeneaus meiner inneren Leere wieder wach.Meine älteren und jüngeren Freunde der Literatur und die Gemeinschaft mit ihnen auf dem dornigen Pfad der Literatur, mein Ehemann, mein Sohn und meine Tochter und ihr nie nachlassender Zuspruch lassen in mir vor tiefer innerer Rührung das Gefühl der Sprachlosigkeit aufkommen. Die beständige Wärme schenkt mir Leben.Von ganzem Herzen danke ich auch Herrn Professor KWON Dae-geun von der Daehan Theological University, Healing Word Therapy Dept., für seine Gesamterläuterung zu den Gedichten vorliegenden Bands und eine gesonderte Besprechung zu dem ersten Gedicht; Herrn Professor Albrecht HUWE von der Universität Bonn, ehemalige Abt. Korean Translation Studies, der in unvergleichlicher Schöpfungskraft eine neue Übersetzungswelt eröffnete, sodass die Gedichte erstmalig aus Korea hinaus nach Deutschland und Österreich gelangen können; Herrn Professor KIM You- Joong von der Seoul National University, Dept. of Korean Language and Literature für seinen mit klarem Blick, hellen Ohren und mit warmherzigen Worten wahrhaft lyrische Knospen eröffnenden Cover-Kommentar; dem Dichter und Professor der Sinologie Herrn Wolfgang Kubin für sein gleichsam in sanften Klaviertönenvorgetragenes, Zuversicht vermittelndes Gratulationswort, Herrn MOON Gwan Hyo (Künstlerpseudonym: Cheong nong) für seine Kalligrafie der ersten Seite des Quellenwerks zur koreanischen Schrift, dem Hunmin cheongeum, die den Odem der Gedichte über die koreanische Hangul-Schrift ungehindert spüren lässt; sowie schließlich der Kunstmalerin KIM Minji, die am Sydney College ofthe Arts, University of Sydney, im Fach Malerei studiert hat, und mit ihren frischen und einfühlsamen Illustrationen den Wert der Gedichte erheblich zu steigern vermochte.Ich bin nun eine glückliche Frau, die mit grüner Farbe mit Bedacht das Ausmalen beginnt. Dass dieser Gedichtband, in dem die Reinheit kräftiger, trunken machender Lyrik hohe Wellen schlägt, das Licht der Welt erblickt, erfüllt mich mit Glück.Das alte Teehaus welch ein Gedicht! Knapp und präzise in der Sprache bei gleichzeitig reicher und konkreter Bildhaftigkeit! Auch die Gedichte zur koreanischen Schrift haben ihren eigenen, besonderen Charme!Als Ostasienwissenschaftler und Autor galt und gilt mein Interesse nicht nur China sondern auch Korea. Korea habe ich öfters zu Lehr- und Forschungszwecken besucht. Ich bewundere dieses Land voller Dynamik. Das gilt auch für seine beeindruckende Lyrik in Geschichte und Gegenwart. Gedichte zu verfassen, zu rezitieren ist dort eine beliebte und angesehene Beschäftigung eine Beschäftigung mit sich und der Welt.Auch Übersetzen von Lyrikbeflügelt diese Beschäftigung. Es trifft uneingeschränkt zu, was Goethe in seinen Maximen und Reflexionen feststellte: Beim Übersetzen muss man bis ans Unübersetzliche herangehen; alsdann wird man aber erst die fremde Nation und die fremde Sprache gewahr. Übersetzen und Schreiben von Lyrik gleicht dem sich gegenseitig fördernden Wechselspiel von Yin und Yang.Damit Übersetzen allerdings nicht in uferlose Schwärmerei entgleitet, bedarf es eines Rahmens, um das Terrain für das Verständnis abzustecken. Dieser Aufgabe ist der Übersetzer in seinem Kommentar zur Übersetzung in mustergültiger Weise gerecht geworden. So steht einer authentischen Rezeption dieser interessanten Anthologie von Gedichten mit neuen Facetten lyrischen Schaffens in Korea auch außerhalb Koreas nichts im Wege.Wolfgang Kubin Dichter / Prof. em. Sinologie / Ostasienkunde Univ. Bonn, Peking am 2. Juli 2019ATSeong, Myong SunDie Autorin Seong Myong Sun wurde 1968 im Südosten Koreas geboren. Sie verbrachte als jüngstes Kind eine glückliche, im Kreise ihrer Familie geborgene Kindheit. Der Tod der Eltern warf indessen frühe Schatten. Die Sehnsucht nach der liebevollen, stets emsigen Mutter ist Motiv etwa in den Gedichten"Der alte Kürbis"oder"Kiefernpollen- Gebäck".Die politische Großwetterlage im damaligen Korea war bestimmt durch die Militärdiktaturen und anhaltenden Studentenproteste, die mit ungeheuren Mengen Tränengas unterdrückt werden sollten. Im Mai 1980 kam es zu dem dramatischen Massaker von Kwangju. Allerdings, so ist sich die Autorin bewusst, wurde Leben und späteres Werk von diesen großen Ereignissen nicht tangiert.Diese Feststellung ist für das grundsätzliche Verständnis ihrer Lyrik insofern bedeutsam, als man davon ausgehen kann, dass ihre Natur- und Baumlyrik als solche, und nicht vor einem sozial engagierten, politischen Hintergrund verfasst wurde. Ganz im Gegensatz etwa zu den Baumgedichten von Bertolt Brecht (1898-1956), in denen ja Bäume Spiegel sind seiner als unglücklich und belastend empfundenen Existenz als ein im Exil lebender Dichter.Für die spätere Entwicklung als Dichterin ist das Jahr 1989 entscheidend. Sie besucht an der Akademie zur Förderung der Künste und Kultur (Munye chinhngwn) in Seoul Lyrikkurse, die der bekannte Literaturprofessor, -kritikerund Dichter Pak Tonggyu abhält. Diese Begegnung mit ihrem literarischen Lehrer führt zu dem Entschluss, Dichterin zu werden. Die Autorin arbeitet als Lyrikerin, Kinder- u. Jugendbuchautorin, Lyrik-Rezitatorin, Leitende Dozentin für Lyrik-Rezitation des Heeres. Sie war mehrfach Leiterin der Kunstschule der Stadt Suweon, istMitglied der Korean Writers Association für die Entwicklung humanistischen Gedankenguts, Mitglied des PEN International Korean Center für PR. Aktuell ist sie Repräsentantin des Literatur Forums der Provinz Gyeonggi, Ständige Direktorin des Teams für Sozialarbeit der Firma ACE Chemical. Für ihre Arbeiten wurde sie ausgezeichnet mit dem Hwang Geum-chan-Literaturpreis, dem 9. Korea Farm village-Literaturpreis, dem Künstlerpreis der Stadt Suweon.Ihre Lyrikbände:"Zeitreise","Stimmen des Baumes","Weiße Geheimnisse"Huwe, AlbrechtPrivatdozent Dr. Albrecht Huwe, Universität Bonn, ehem. Abt. Korean Translation Studies