Die Kirchenburgen der Siebenbürger Sachsen von Hermann Fabini, Mark Fabini
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Kategorie: Bücher
Seiten / Format: 301 S.; Paperback
Erscheinungsjahr: 2013
Verlag: Hermannstadt, ABF Monumenta
Sprache: Deutsch
ISBN: 9783944529264
Kirchenburgen sind sein Leben. Jahrzehntelang hat er sie studiert, restauriert und über sie geschrieben. Mit dem neuen Buch aus dem hauseigenen Monumenta-Verlag legt Hermann FabiÂni ein Kompendium über die siebenbürgisch-sächsischen Wehrbauten vor, in dem er alle wesentÂlichen Informationen über die Entstehung und Charakteristik der Kirchenburgen zusammenfasst. Darüber hinaus werden dem Leser eine Vielzahl von Kirchenburgen im Detail vorgestellt. Im Jahr 1985 erschien im Leipziger Verlag Koehler & Amelang das von Fabini verfasste Buch Kirchenburgen in Siebenbürgen, das die Grundlage für den ersten Teil des Bandes ist. Dieser ist sehr lebendig geschrieben für eine historische Abhandlung. Versetzt mit zahlreichen zeitgenössischen Zitaten, führt dieser Abschnitt durch die Geschichte Siebenbürgens und verbindet sie mit den noch heute sichtbaren architektonischen Überbleibseln. Diese setzt Fabini in Zusammenhang mit dem sächsischen GemeinÂschaftsleben, den Traditionen, die der Freiheit der Gemeinschaft den Vorzug vor der Freiheit des Einzelnen geben. Die siebenbürgische WehrÂarchitektur wird vor diesem Hintergrund zum architektonischen Abbild ihrer Erbauer. Die weitgehend einheitlichen Fassaden der Bauernhäuser spiegeln diese Tradition ebenso wider wie die formenreiche, von Dorf zu Dorf unterschiedliche Gestaltung der Kirchenburgen, die Kreativität auf Gemeindeebene sichtbar werden lässt. Nach der 30-seitigen Hinführung widmet sich Fabini eingehend speziellen Aspekten. Er rekonstruiert die Kirchenbaukunst in siebenbürÂgisch-sächsischen Gemeinden, erläutert zeitgenössische Kriegstechniken und Verteidigungsmaßnahmen an den Kirchen und erklärt das Verhältnis der Kirchenburgenanlagen zu ihren Dörfern. Anschließend nimmt er den Leser mit in das Innere der Kirchen, untersucht ihre Ausstattungen, Inschriften und berichtet von denkmalpflegerischen Maßnahmen. Aus dem 1998-1999 in zwei Bänden erschienenen Atlas der siebenbürgisch-sächsischen Kirchenburgen und Dorfkirchen entnimmt FaÂbini die Kirchenbeispiele für den zweiten, mit rund 180 Seiten umfangreichsten, Teil des BuÂches. Die in dieser Publikation enthaltenen 167 Kurzporträts sind im Wesentlichen gekürzte VerÂsionen seiner Ausführungen aus dem Atlas. Die Kirchen ordnet er einem von sechs geographischen Gebieten zu: Unterwald und Umgebung von Hermannstadt, Kokelgebiet, Harbach- und Alttal, Repser Ländchen, Burzenland und Nordsiebenbürgen. Die Beschreibungen hat Fabini mit eigens entwickelten Kriterien ergänzt, darÂunter solchen zur Bedeutung der Kirchenburg, dem Prozentsatz der erhaltenen originalen Bausubstanz sowie der Zahl der Wirte zu Beginn des 15. Jahrhunderts, für den Autor ein Anhaltspunkt zur Einschätzung der baulichen und finanziellen Leistung der jeweiligen Dorfgemeinschaft. AbÂgerundet werden die Beispiele mit den aus dem Atlas bekannten isometrischen Burgenmodellen, Grundrissen sowie Fotos und Zeichnungen.Praktisch und gerade für den Nichtarchitekten hilfreich ist im Anhang die Erklärung zahlreicher Fachbegriffe in einem Bildwörterbuch. Es folgen kurze Biographien ausgewählter Persönlichkeiten, die sich im Dunstkreis der siebenÂbürgisch-sächsischen Kirchenburgen hervorgetan haben, eine umfangreiche Literaturliste und ein Ortsverzeichnis. Als Beigabe erhält man die farbige Siebenbürgenkarte aus dem Hause Fabini sowie ein Faltblatt mit Kontaktadressen für Besucher der Kirchenburgen.Nach jahrzehntelanger Beschäftigung mit den siebenbürgisch-sächsischen Kirchenburgen legt Hermann Fabini mit diesem Band eine Zusammenfassung seiner bisherigen Arbeiten vor. Für den einschlägig gebildeten Leser enthüllt das Buch keine neuen Erkenntnisse. Es ist aber FaÂbinis Verdienst, wesentliche Aspekte des Phänomens Kirchenburgen kompakt zusammengefügt und diese verständlich in den historischen Kontext eingebettet zu haben. (Holger Wermke, ADZ)
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