Vom ein- zum mehrkonfessionellen Landesstaat.
Die Religionsfrage in den brandenburg-preußischen Territorien vom 16. bis zum frühen 18. Jahrhundert.
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Kategorie: Bücher
Seiten / Format: 460 S
Erscheinungsjahr: 2021
Verlag: Duncker&Humblot
Sprache: Deutsch
ISBN: 9783428181742
I. Der einkonfessionelle Landesstaat des 16. Jahrhunderts<br>Anton Schindling unter Mitarbeit von Matthias Asche: Konfessionspolitik und Religionsfrieden - das Heilige Römische Reich, seine Territorien und Städte sowie die mittel- und ostmitteleuropäischen Nachbarstaaten<br><br>Andreas Stegmann: Die Formierung einer lutherischen Konfessionskultur im Kurfürstentum Brandenburg während der Regierungszeit Joachims II. (1535-1571)<br><br>Heinrich Kaak: Städtisches Kirchenregiment und Konfessionsfragen des 16. und 17. Jahrhunderts im Spiegel der Prenzlauer Chronik des Christoph Süring<br><br>Mathis Leibetseder: Zwischen dynastischer Aneignung und rituellem Prozess. Die Reformation des Bistums Lebus und der Fürstenwalder'Pfaffensturm'1556<br><br>Bernhart Jähnig: Die evangelisch-lutherischen Bistümer des Herzogtums Preußen (1522-1587)<br><br>Michael Scholz: Reformation ohne den Landesherrn? Die Durchsetzung der reformatorischen Lehre im Erzstift Magdeburg in der Mitte des 16. Jahrhunderts<br><br>II. Der mehrkonfessionelle Landesstaat des 17./18. Jahrhunderts<br>Klaus Neitmann:'... bitten wir, Euer Kurfürstlichen Gnaden wollen uns in Religionssachen unser Gewissen frei laßen ...'Die kurbrandenburgischen Stände und die Konversion des Hauses Hohenzollern zum reformierten Bekenntnis<br><br>Haik Thomas Porada: Bugenhagens Erbe in einem geteilten Land. Die Konfessionsfrage in Pommern in den ersten beiden Jahrhunderten nach Einführung der Reformation<br><br>Michael Kaiser: Konfessionalisierung als Instrument einer schwachen Landesherrschaft. Brandenburg und die Fürstentümer Jülich-Kleve-Berg und Mark im 17. Jahrhundert<br><br>Peter Baumgart: Habsburgische Konfessionspolitik im bikonfessionellen Schlesien von ca. 1648 bis 1740<br><br>Frank Göse: Zur Konfessionspolitik Friedrichs I. und Friedrich Wilhelms I. in den brandenburgisch-preußischen Landen und im Reich (1688-1740)<br><br>Hans-Christof Kraus: Spätkonfessionalismus und Frühaufklärung - Christian Wolff zwischen August Hermann Francke und Friedrich II.<br><br>Klaus Neitmann: Die brandenburgisch-preußischen Territorien in ihrer Entwicklung vom ein- zum mehrkonfessionellen Landesstaat (16. bis frühes 18. Jahrhundert). Themen und Thesen einer religions-geschichtlichen Tagung»Der vorliegende Band wird sicher ein vielzitiertes Referenzwerk zur frühneuzeitlichen Konfessionsgeschichte in Brandenburg-Preußen und darüber hinaus.« Dr. Jochen Alexander Hofmann, in: Jahrbuch für Brandenburgische Landesgeschichte, Bd. 73/2022<br><br>»Dem Leser bietet sich ein solides Panorama der konfessionellen Entwicklungen in den brandenburg-preußischen Territorien, das - wenngleich von den Beiträgern in der Regel nicht explizit erwähnt - viele Anknüpfungspunkte für Forschungen zur frühneuzeitlichen Herrschaftspraxis im Allgemeinen und zur Konfessionskultur bzw. zur Konfessionalisierung im Besonderen bietet.« Dr. Marianne Taatz-Jacobi, in: Zeitschrift für Historische Forschung, Bd. 49, 4/2022Nach der Kirchenspaltung des 16. Jahrhunderts legten im Deutschen Reich die Landesfürsten für sich und ihre Untertanen den einen »wahren« katholischen oder protestantischen Glauben fest. Als der Kurfürst von Brandenburg im frühen 17. Jahrhundert zum reformierten Bekenntnis übertrat, ihm aber seine lutherische Bevölkerung nicht folgte, waren beide Konfessionsparteien gezwungen, ihr Miteinander im selben Land zur Wahrung von dessen innerem Frieden im Sinne aufkommender religiöser Toleranz zu gestalten.»From the State of One Confession to the State of Several Confessions. The Problem of Religion in the Territories of Brandenburg-Prussia from the 16th to the Early 18th Century«: After the division of the papal church in the 16th century the German princes in the Holy Roman Empire decided about the »true« catholic or protestant faith for themselves and for their subjects. When the elector of Brandenburg followed the Reformed Church in the early 17th century, but his whole lutheran population denied his decision, both confessional parties had to recognize that they lived together in one country with liberty of religious conscience without suppressing the other party. This were the beginnings of religious tolerance in Brandenburg-Prussia.Nachdem die Papstkirche durch die Reformation des 16. Jahrhunderts in die katholische und protestantische Kirche gespalten war, zogen die deutschen Landesfürsten das Recht zur Entscheidung über den »wahren Glauben« an sich und bestimmten die Auswahl der einzigen in ihrem Territorium anerkannten Konfession. Als der Kurfürst von Brandenburg im frühen 17. Jahrhundert zum reformierten Glauben übertrat, ihm aber seine lutherischen Stände und Untertanen nicht folgten, waren beide Seiten gezwungen, das Neben- und Miteinander mehrerer Konfessionen im selben Land zur Wahrung von dessen innerem Frieden in der Theorie zu bedenken und im Alltag zu praktizieren, und aus mehrkonfessionellen Verhältnissen in den brandenburgisch-preußischen Territorien, aus den Verpflichtungen zur »Religions- und Gewissensfreiheit« und den Bemühungen um Milderung religiöser Gegensätze erwuchsen die im Reich und in Europa außergewöhnlichen Ansätze zur religiösen Toleranz.DEKlaus Neitmann studied history in Göttingen and was later instructed as an archivist. After his years at the »Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz« (Secret States Archive of Prussian cultural heritage) in Berlin he was appointed director of the »Brandenburgisches Landeshauptarchiv« (State Archive of Brandenburg) in Potsdam in 1993 and managed it till 2020. Because of his continuous lectures at the university of Potsdam he war there appointed to an extraordinary professor in 2014. His many publications concern archival subjects and the history of the German territories, especially the history of Brandenburg-Prussia in the medieval and in the early modern centuries. He is editor of several historical journals.
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