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Gregorius. Armer Heinrich. Iwein

Gregorius. Armer Heinrich. Iwein von Hartmann von Aue

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Kategorie: Bücher
Seiten / Format: 1108 S
Erscheinungsjahr: 2004
Verlag: Deutscher Klassiker Verlag
Sprache: Deutsch
ISBN: 9783618660606

Gegrorius; Mittelhochdeutscher Text undÜbersetzung - Der arme Heinrich; Mittelhochdeutscher Text und Übersetzung - Iwein; Mittelhochdeutscher Text und Übersetzung - Kommentar von Volker Mertens"Die Ausgabe dieser drei Werke in einem Band im Deutschen Klassiker Verlag besticht durch neueÜbersetzungen der mittelhochdeutschen Texte, durch kundige Kommentare und profunde Einführungen in die einzelnen Werke."<br />Buchhandlung zum Wetzstein, Freiburg, Das Magazin der 5 plus 2/2014<br />

Eine der wirkmächtigsten Erzählungen des deutschen Mittelalters ist die Geschichte des aussätzigen Ritters Heinrich, für den sich ein Bauernmädchen opfern will, auf daß er mit ihrem Herzblut geheilt werde. Heinrich lehnt im letzten Augenblick das Opfer ab, wählt statt dessen Krankheit und Tod, um das Mädchen nicht sterben zu sehen. Gott aber heilt ihn. Die Brüder Grimm haben die Geschichte übersetzt, daraus wurde ein vielgelesenes Volksbuch des 19. Jahrhunderts. Gerhard Hauptmann schrieb ein erfolgreiches Drama mit diesem Stoff, Hans Pfitzner eine Oper. Ricarda Huch ließ sich von der Opferlegendefaszinieren, Tankred Dorst brachte sie im Jahre 2000 auf die Bühne. Hartmann von Aue, der Autor der mittelalterlichen Versnovelle, die so viele Leser und Dichter faszinierte, hat hier mit legendarischen Motiven sein großes Thema gestaltet: die Entdeckung des Selbst in der Verantwortung für sichund andere Menschen.

Hartmann ist zugleich der vielseitigste Autor seiner Zeit: Mit seinemErecnach französischem Vorbild hatte er den Artusroman nach Deutschland gebracht: die Geschichte des erfolgreichen Jungritters, der eine schöne Frau gewinnt, im Genuß der Liebe aber seine Verpflichtungen als Kronprinz versäumt und, zusammen mit seiner Frau, auf einem Weg voller Abenteuer lernt, sich für andere einzusetzen und ein guter König zu werden. Sein zweiter Roman handelt vonIwein, der ebenfalls seine Herrscheraufgaben zugunsten eines unbeschwerten Ritterdaseins vernachlässigt, seine junge Königin vergißt und, als sie ihn verstößt, wahnsinnig wird. Auch er muß viele auf seinen Lernprozeß zugeschnittene Abenteuer bestehen, um zu ihr und seinem Herrscheramt zurückkehren zu können. DerIweinwurde zum klassischen Muster des höfischen Romans, sein ebenso lockerer und eleganter wie klarer Stil gepriesen und nachgeahmt.

DerArme Heinrichhat als Gegenstück die Legende vom SünderheiligenGregorius, die Geschichte des Inzestkindes, das unwissend seine Mutter heirat, nach der Aufdeckung härteste Buße leistet und schließlich von Gott zum Papst bestimmt wird. Thomas Mann hat diese'Sünden- und Gnadenmär'vom mittelalterlichenödipus zur Grundlage seines RomansDer Erwähltegemacht.

In der"Renaissance des 12. Jahrhunderts"mit der Emanzipation der volkssprachlichen Literatur von religiösen Vorgaben nimmt Hartmann von Aue eine herausragende Stelle ein: Er macht die theologische Diskussion um die individuelle Verantwortung des Menschen literarisch fruchtbar im Rahmen des Selbstverständnisses des weltlichen Adels.

Dem mittelhochdeutschen Text sind eineübersetzung und neben einem Stellenkommentar Einführungen in die einzelnen Werke beigegeben, die dem Leser das Verständnis ihrer lebensweltlichen und literarischen Bezüge und Eigenheiten ermöglichen.

1DEAue, Hartmann vonHartmann von Aue gehört zusammen mit Wolfram von Eschenbach und Gottfried von Straßburg zu den bedeutendsten Epikern der mittelhochdeutschen Klassik um 1200. Da keine Urkunden überliefert sind, ist die Rekonstruktion seiner Lebensumstände schwierig. Aus seiner Feder stammen u.a. die Versromane Erec und Iwein.

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