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Kinder- und Hausmärchen. Die handschriftliche Urfassung von 1810
Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm - Deutsch-Lektüre, Deutsche Klassiker der Literatur

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Kategorie: Bücher
Seiten / Format: 144 S
Erscheinungsjahr: 2007
Verlag: Reclam, Ditzingen
Sprache: Deutsch
ISBN: 9783150185209

VorwortMärchen1. Von einem König, Schneider, Riesen, Einhorn2. Vom Kätzchen und Maüschen3. Das Laüschen und Flöhchen4. Der getreue Gevatter Sperling5. Von dem Strohhälmchen dem Köhlchen und dem Böhnchen6. Der Wolf7. Allerlei Rauch8. Armes Mädchen9. Blutwurst10. Zwölf Brüder und das Schwesterchen11. Das Brüderchen vnd das Schwesterchen12. Daümling13. Dümmling14. Vom Schneiderlein Daümerling15. Dummling16. Die weisse Taube17. Die drei Königssöhne18. Dümmling19. Dornröschen20. Der Drache21. König Droßelbart22. Die goldne Ente23. Mährchen v. Fanfreluschens Haupte24. Vom Fischer undseiner unersättlichen Frau25. Die Königstochter vnd der verzauberte Prinz. Froschkönig26. Ein Mährchen. Fündling27. Goldne Gans28. Geschichte vom Sperling29. Herr Hände30. Von dem gestohlenen Heller31. Die alte Hexe32. Goldner Hirsch33. Von Mäuschen und Bratwurst34. Marienkind35. Prinzessin Mäusehaut36. Der Mond und seine Mutter37. Murmelthier. Liron38. Von der Nachtigall und der Blindschleiche39. Das gute Pflaster40. Die drei Raben41. Raüberbraütigam42. Rumpenstünzchen43. Schneeweißchen. Schneewitchen44. Die zwei Schornsteinfegers Jungen45. Prinz Schwan46. Ein Mährchen. Das stumme Mädchen46a Ein andres47. Die Wassernix47a I. Vom König von England48. II. Vom Johannes-Waßersprung und Caspar-Waßersprung49. III. Von dem Schreiner und dem Drechsler50. Aschenputtel 51. Vom goldnen Vogel51a Herr KorbesAnhangEntstehung der ältesten Märchensammlung der Brüder GrimmAnmerkungenzu den einzelnen MärchenKonkordanz-Tabellen der KHM-BezifferungenRegisterDas berühmteste Buch deutscher Sprache, die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm, entstand in einem langen Prozess über mehrere Jahrzehnte und existiert in sehr unterschiedlichen Fassungen.<br />Diese Ausgabe bietet als einzige auf dem Buchmarkt die Urfassung nach der Handschrift von 1810, einen Grundbestand von 63 Märchen, noch etwas unbehauen und rohdiamanten, ohne die spätere künstlerische Ausgestaltung.19.<br />Dornröschen<br /><br />ein König u. eine Königin kriegten gar keine Kinder. Eines Tags war die Königin im Bad, da kroch ein Krebs aus dem Waßer ans Land u. sprach: du wirst bald eine Tochter bekommen. Und so geschah es auch und der König in der Freude hielt ein großes Fest u. im Lande waren dreizehn Feen, er hatte aber nur zwölf goldne Teller und konnte also die dreizehnte nicht einladen. Die Feen begabten sie mit allen Tugenden und Schönheiten. Wie nun das Fest zu Ende ging, so kam die dreizehnte Fee u. sprach: ihr habt mich nicht gebeten u. ich verkündige euch, daß eure Tochter in ihrem funfzehnten Jahr sich an einer Spindel in den Finger stechen u. daran sterben wird. Die andern Feen wollten dies so gut noch machen, als sie konnten u. sagten: sie sollte nur hundert Jahre in Schlaf fallen.<br />Der König ließ aber den Befehl ausgehen, daß alle Spindeln im ganzen Reich abgeschafft werden sollten, welches geschah, u. als die Königstochter nun funfzehnjährig war u. eines Tags die Eltern ausgegangen waren, so ging sie im Schloß herum u. gelangte endlich an einen alten Thurn. In den Thurn führte eine enge Treppe, da kam sie zu einer kleinen Thür, worin ein gelber Schlüßel steckte, den drehte sie um u. kam in ein Stubchen worin eine alte Frau ihren Flachs spann. Und sie scherzte mit der Frau u. wollte auch spinnen. Da stach sie sich in die Spindel u. fiel alsbald in einen tiefen Schlaf. Da auch in dem Augenblick der König u. der Hofstaat zurückgekommen war, so fing alles alles im Schloß an zu schlafen, bis auf die Fliegen an den Wänden. Und um das ganze Schloß zog sich eine Dornhecke, daß man nichts davon sah.<br />Nach langer langer Zeit kam ein Königssohn in das Land, dem erzählte ein alter Mann die Geschichte, die er sich erinnerte von seinem Großvater gehört zu haben, u. daß schon viele versucht hätten durch die Dornen zu gehen, aber alle hängen geblieben wären. Als sich aber dieser Prinz der Dornhecke näherte, so thaten sich alle Dornen vor ihm auf u. vor ihm schienen sie Blumen zu seyn, u. hinter ihm wurden sie wieder zu Dörnern. Wie er nun in das Schloß kam, küßte er die schlafende Princeßin und alles erwachte von dem Schlaf u. die zwei heiratheten sich und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch<br /><br />25.<br />Die Königstochter vnd der verzauberte Prinz. Froschkönig<br /><br />Die jüngste Tochter des Königs ging hinaus in den Wald, und setzte sich an einen kühlen Brunnen. Darauf nahm sie eine goldene Kugel und spielte damit, als diese plötzlich in den Brunnen hinabrollte. Sie sah wie sie in die Tiefe fiel und stand an dem Brunnen und war sehr traurig. Auf einmal streckte ein Frosch seinen Kopf aus dem Wasser und sprach: warum klagst du so sehr. Ach! du garstiger Frosch antwortete sie, du kannst mir doch nicht helfen, meine goldene Kugel ist mir in den Brunnen gefallen. Da sagte der Frosch, wenn du mich mit nach Haus nehmen willst, so will ich dir deine goldene Kugelwieder holen. Und als sie es versprochen, tauchte er unter und kam bald die Kugel im Maul wieder in die Höhe, und warf sie ans Land. Da nahm die Königstöchter ! eilig ihre Kugel wieder und lief eilig fort, und hörte nicht auf den Frosch der ihr nachrief sie solle ihn mitnehmen, wie sie ihm versprochen. Und als sie nach Haus kam, setzte sie sich an die Tafel zu ihrem Vater, und wie sie eben eßen wollte, klopfte es an die Thüre und rief: Königstochter jüngste mach mir auf! Und sie eilte hin und sah wer es war, da war es der häßliche Frosch und sie warf eilig die Thüre wieder zu. Ihr Vater aber fragte, wer da sey und sie erzählte ihm alles. Da rief es wieder<br /><br />Königstochter jüngste<br />mach mir auf<br />weißt du nicht was gestern<br />du zu mir gesagt,<br />bei dem kühlen Brunnenwaßer<br />Königstochter jüngste<br />mach mir auf.<br /><br />Und der König befahl ihr dem Frosch aufzumachen, und er hüpfte herein. Dann sprach er zu ihr: setz mich zu dir an den Tisch, ich will mit dir eßen. Sie wollte es aber nicht thun, bis daß es der König aucDas berühmteste Buch deutscher Sprache, die'Kinder- und Hausmärchen'der Brüder Grimm, entstand in einem langen Prozess über mehrere Jahrzehnte und existiert in sehr unterschiedlichen Fassungen. Diese Ausgabe bietet als einzige auf dem Buchmarkt die Urfassung nach der Handschrift von 1810, einen Grundbestand von 63 Märchen, noch etwas unbehauen und rohdiamanten, ohne die spätere künstlerische Ausgestaltung.1DEWilhelm Grimm, geb. am 24. Februar 1786 in Hanau, gestorben am 16. Dezember 1859 in Berlin, lehrte in den 1830er Jahren in Göttingen, war Mitglieder der Göttinger Sieben und ab 1841 der Preußischen Akademie der Künste in Berlin. Gemeinsam mit seinem Bruder Jacob arbeitete er an den"Kinder- und Hausmärchen", den"Sagen"und vor allem am"Deutschen Wörterbuch", das ab 1854 entstand. Sie gelten als Gründer der Deutschen Philologie und Germanistik.

Jacob Grimm wurde 1785 in Hanau geboren. Er studierte in Marburg und Paris. Der Germanist arbeitete als Professor in Göttingen, wurde jedoch als Mitverfasser des politischen Protestes der Göttinger Sieben von seinem Amt enthoben. 1841 holte der preußische König Friedrich Wilhelm IV. ihn und seinen Bruder Wilhelm Karl Grimm (1786-1863) als Mitglieder an die Akademie der Wissenschaften nach Berlin. Mit seinen auf eingehender Quellenforschung beruhenden Werken Deutsche Grammatik und Geschichte der deutschen Sprache legte Jacob Grimm die Grundlage der Germanistik. Er bearbeitete die ersten Bände des von ihm und Wilhelm Grimm begründeten Deutschen Wörterbuchs. Gemeinsam mit seinem Bruder und K. Lachmann gilt Jacob Grimm als der eigentliche Begründer der deutschen Philologie. Jacob Ludwig Carl und Wilhelm Karl Grimm sind die bekanntenHerausgeber der"Kinder- und Hausmärchen". Jacob Grimm starb 1863 in Berlin.

Heinz Rölleke ist Professor für Deutsche Philologie und Volkskunde an der Universität Wuppertal und einer der maßgeblichen Märchenforscher.<br />Als führender Grimm- und Märchenforscher erhielt er den Hessischen Staatspreis.<br />Im Jahr 2012 wurde dem Germanisten und Erzählforscher der Europäischen Märchenpreis 2013 für"herausragende wissenschaftliche Leistungen"auf dem Gebiet der Märchenforschung verliehen.