Lesung mit Anton Sterbling unter der Motto: „15 Jahre POP-Literaturverlag" am Freitag, den 24.5.2019, 18.00Uhr, im Büchercafe ERASMUS
24. Mai 2019
Moderation: Beatrice Ungar, Hermannstädter Zeitung
Vorstellung des Buches:
Anton Sterbling: Über deutsche Dichter, Schriftsteller und Intellektuelle aus Rumänien
Autorenportraits, Essays und Rezensionen: Richard Wagner, Herta Müller, Paul Schuster, Johann Lippet, Hellmut Seiler, Horst Samson, Ilse Hehn, Werner Kremm
Pop Universitas, Bd. 14, ISBN 978-3-86356-251-9, 216 Seiten,
€16,50
Richard Wagner entwickelt eine merkwürdige Doppelperspektive auf Europa, auf Südosteuropa einerseits und auf die Bundesrepublik Deutschland und den Westen andererseits. Die intellektuelle Wahrnehmung und Beurteilung der Dinge unter diesem doppelten Blickwinkel ermöglicht eine konsequente Unabhängigkeit, wie sie seine Bücher so unverwechselbar auszeichnet.
Herta Müllers Literatur, namentlich ihre Romane und Erzählungen, unter denen ich mich auf den 1994 erschienenen Roman „Herztier" besonders einlasse, können etwas über das Wesen und die Schwächen der Diktatur erschließen und nachvollziehbar machen, das über allgemeine oder herkömmliche soziologische Erkenntnisse weit hinausgeht.
Mit Paul Schuster verbinden mich persönlich tatsächlich „schicksalhafte" Ereignisse und Beziehungen, zumindest aus meiner biographisch-subjektiven Perspektive.
Johann Lippet ging immer seinen Weg, seinen eigenen Weg, und er ging diesen, nicht immer einfachen Weg mitunter sehr eigenwillig, aber stets konsequent, intellektuell redlich und sehr offen und ehrlich seinen Freunden gegenüber.
Seit den Anfängen seines Schreibens bis heute stehen Hellmut Seilers Texte im Zeichen jener experimentell innovativen Literatur, die Anschluss an die zeitgenössische literarische Avantgarde suchte und bei ihm in sehr origineller Weise fand.
Wie bei anderen „geborenen" Künstlern hat man bei Horst Samson nicht selten das Gefühl, dass seine Instrumente wie von selber spielen. Dies erzeugt dann den betörenden Eindruck der üppigen Gleichzeitigkeit der Assoziationen und Motive, des kreativen Überschusses, der künstlerischen Eindringlichkeit, Vehemenz und Leidenschaft.
Ilse Hehn fiel in der rumäniendeutschen Literatur durch ihren erfrischend lebendigen Ton und insbesondere auch durch ihre eigenwilligen Sprachbilder auf, wobei die Bildhaftigkeit ihrer Lyrik wohl auch daher kommt, dass sie auch als Malerin tätig ist. Ihre Arbeiten verbreiten überzeugend die Zuversicht, dass die Wahrheit am Ende auch Dank der Kunst siegt.
Werner Kremm hat in den zurückliegenden Jahrzehnten in Rumänien im besten Sinne des Wortes informative und auf- klärende journalistische Arbeit geleistet, die zugleich als treffliche Ergänzung zu den literarischen Arbeiten seiner Anfänge als Schreibender und als Ausdruck seines konsequent kritischen intellektuellen Profils zu lesen ist.
Außerdem stellt Strebling an diesem Abend vor:
„Grenzgänge, Heimat, Wanderungen" . Narrative über das zerbrochene. Sinnmuster der Vergangenheit. ISBN 978-3-86356-054-6, 170 Seiten, € 14,80
Horst Samson & Anton Sterbling (Hrsg.): „Die Sprache, die auf das Nichts folgt, die kennen wir nicht. Sätze und Texte für Richard Wagner." Mit Grafiken und Malereien von Walter Andreas Kirchner. Fragmentarium Reihe. 320 Seiten, ISBN: 978-3-86356-174-1, € 23,00
Der Eintritt ist frei!