skip to content

Auf architektonischer Spurensuche in Bukarest

21. November 2013


Paul Jeute (Foto: Paul Jeute)

Ein historischer Querschnitt des Stadtbildes der rumänischen Hauptstadt

Die Geschichte Bukarests ist lang, facettenreich und seit jeher geprägt von verschiedenen politischen Einflüssen. Dies spiegelt sich heute in dem Architektur-Mix der rumänischen Hauptstadt wieder. Paul Jeute begibt sich mit seinem im September diesen Jahres veröffentlichten Buch „Bukarest – Mythen, Zerstörung, Wiederaufbau. Eine architektonische Stadtgeschichte" auf eine urbane Spurensuche mit dem Ziel, historische Entwicklungen anhand der Architektur und Struktur der Stadt „lesbar" zu machen.

Dabei konzentriert sich der Autor vor allem auf das 19. und 20. Jahrhundert. Stets beginnt Jeute mit einer Einführung in den jeweiligen historischen Kontext, um dem Leser ein Bild der Stadt zu dem jeweiligen, von ihm untersuchten Zeitabschnitt zu vermitteln. Dem gegenüber stellt er anschließend die urbanen Entwicklungen, erklärt den Einfluss der politischen Leitbilder auf die Architektur, nennt Beispiele von Gebäuden, Straßen und anderen, das Stadtbild prägenden Monumenten.

Vom Einfluss der französischen Hauptstadt Paris bis hin zu Ceauşescus zerstörerischer Umgestaltung der Stadt – Bukarests architektonische Gestaltung ist wie ein Archiv, das die Stadtgeschichte widerspiegelt. Auch die Mystifizierung der Entstehung des rumänischen Nationalstaats spielt eine Rolle: Jeute zeigt in seinem Buch die Bedeutung der überall in Bukarest zu findenden Monumente und Denkmäler für das rumänische Selbstverständnis und das Identitätsbewusstsein.

Ergänzt werden die Darstellungen des Autors immer wieder von Schwarz-Weiß-Bildern, die zwar nicht immer in direktem Zusammenhang mit dem Geschriebenen stehen, dem Leser jedoch einen Eindruck vom Bukarester Stadtbild geben. Zu sehen sind Fassaden und Hinterhöfe, Straßenszenen und Kirchen sowie Denkmäler und das Stadtbild prägende Paläste, wie der Parlamentspalast.

Paul Jeutes Buch ist eine Chronik der Entstehung und Entwicklung des heute höchst komplexen Stadtbildes Bukarests, welches man bei einem Rundgang nach dem Lesen sicher mit anderen Augen betrachten wird. Als Vorlage für das Buch diente die Magisterarbeit des Autors, der in Dresden, Halle, Prag und Hermannstadt Geschichte und Kunstgeschichte studiert und Bukarest zahlreiche Male besucht hat.

Das Buch erschien im Schiller Verlag und ist im Büchercafé ERASMUS sowie in der Schiller-Buchhandlung, beide in Hermannstadt, sowie im Online-Shop des Verlags erhältlich.

von Elisa Werner, ADZ, Donnerstag, 21. November 2013

weiterführende Links


„Moderne Predigten" »

« Tischtennis – und kein Ende: Biographie des 14-maligen deutschen Meisters Zsolt-Georg Böhm