Vortrag Dr. Mathias Beer am Dienstag, 01.11.2016, 18 Uhr, im Büchercafe ERASMUS
1. November 2016
Flucht und Vertreibung am Ende des Zweiten Weltkriegs.
Warum wurden die Deutschen aus Rumänien nicht vertrieben?
Am Ende des 2. Weltkriegs wurden als Antwort auf die NS-Herrschaft und unter dem Banner des ethnisch reinen Nationalstaats mehr als 12,5 Millionen Deutsche und Angehörige deutscher Minderheiten aus Ostmitteleuropa vertrieben und umgesiedelt. Im Unterschied zu Polen, der Sowjetunion, der Tschechoslowakei und auch Ungarn sowie Jugoslawien wurde die deutsche Bevölkerung aus Rumänien nicht vertrieben. Bildet Rumänien einen Ausnahmefall bei den Zwangsmigrationen nach dem 2. Weltkrieg? Dieser Frage geht Dr. Mathias Beer, Tübingen, in seinem Vortrag nach, an den sich eine Diskussionsrunde anschließt.
Dr. Mathias Beer (* 1957 in Hermannstadt) ist ein rumäniendeutscher Zeithistoriker und ausgewiesener Migrationsforscher. Seit 2007 ist er Geschäftsführer und stellvertretender Leiter des Instituts für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde (IdGL) in Tübingen.
Beer studierte Geschichte und Germanistik an den Universitäten Hermannstadt und später an der Universität Stuttgart. 1984 absolvierte er sein erstes Staatsexamen, danach erhielt er zwischen 1985 und 1988 ein Promotionsstipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes. 1989 promovierte er mit einer Arbeit über „Eltern und Kinder des späten Mittelalters in ihren Briefen".
Danach war Beer wissenschaftlicher Angestellter am Historischen Institut der Universität Stuttgart. Ab 1990 war er Leiter des „Forschungsbereichs Zeitgeschichte" am Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde in Tübingen. Seit 2007 ist er Geschäftsführer und stellvertretender Leiter des IdGL.
Seine Forschungsschwerpunkte sind die Mentalitäts-, Verwaltungs-, Politik-, Wissenschafts- und insbesondere die Migrationsgeschichte der deutschen und südosteuropäischen Neuzeit und Zeitgeschichte und unter anderem Baden-Württemberg als Zuwanderungsland.
Weiterhin ist er Sprecher des Zentrums zur Erforschung deutscher Geschichte und Kultur in Südosteuropa der Universität Tübingen, Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Historische Migrationsforschung, Vorsitzender der Kommission für Geschichte und Kultur der Deutschen in Südosteuropa und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Siebenbürgen-Instituts.
Aus seiner Feder stammt u.a. das neuste Standardwerk zur Zwangsmigration der Deutschen am Ende des Zweiten Weltkriegs:
Flucht und Vertreibung. Voraussetzungen, Verlauf, Folgen. C.H. Beck München 2011, bestellbar unter:
www.buechercafe.ro/artikel.html?nummer=54477
Wir freuen uns auf Ihr Kommen. Der Eintritt ist frei!