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Krieg, Patrioten, Dobrudscha

23. November 2012

Mehrere Neuerscheinungen im Hermannstädter Schiller Verlag

Hermannstadt - Unter dem Titel „Der lange Krieg" ist Teil 5 der Geschichte Siebenbürgens von Wilhelm Andreas Baumgärtner soeben im Schiller Verlag erschienen. Auf 327 Seiten schildert der 1952 in Hermannstadt/Sibiu und seit 1977 in Deutschland lebende freie Journalist darin die Zeit in Siebenbürgen zwischen Sultan und Kaiser (1593-1606). Die ersten vier Teile sind auf reges Interesse und Kritik gestoßen, dieses Buch dürfte das ebenfalls tun.

Aus der jüngeren Geschichte Siebenbürgens und Deutschlands inspiriert sich Peter Scheiner in seiner siebenbürgisch-deutschen Familienchronik mit dem Titel „Patrioten". Die Chronik setzt mit der Lebensbeschreibung des in Siebenbürgen aufgewachsenen Eitelfritz Roth ein, den es voller Bewunderung für den Aufschwung Deutschlands unter Hitler ins „Reich" zieht. Den Führer lernt er durch seinen Schwiegervater, einen Münchner Fabrikanten, auch persönlich kennenlernt. Eine Karriere in der NSDAP steht ihm bevor.

Die Chronik berichtet von tüchtigen und rechtschaffenen Mitgliedern einer Familie, welche sich dem Dritten Reich anzupassen wissen, denen in manchen Lagen Klugheit statt Tugend weiter helfen und die auch in der Nachkriegszeit mit Besatzungsmacht, Kriegsgefangenschaft und Wirtschaftswunder zu Erfolgen kommen. Der 1932 in Kronstadt/Bra{ov geborene Autor war das Kind einer siebenköpfigen Flüchtlingsfamilie, lernte Verlagskaufmann, schrieb für verschiedene Zeitungen, um es schließlich zum Verlagsleiter der Südwest Presse in Ulm und Geschäftsführer der Stuttgarter Nachrichten zu bringen. Seit 1975 ist Scheiner freiberuflich tätig, für „Patrioten" erhielt er 2008 einen Preis der Stiftung „Kreatives Alter".

In die Dobrudscha lädt Horst Pfingsten mit seinem Buch ein. Das trägt als Titel den Namen dieses Landesteiles und weist im Untertitel darauf hin, dass es sich um Reisebegebenheiten aus Rumäniens Schwarzmeer-Provinz handelt. Dr. Horst Pfingsten ist Allgemeinmediziner, bereiste Rumänien erstmals 1970, 2011 zum sechsten Mal und hat mittlerweile alle Landesteile kennengelernt. Das 191 Seiten umfassende Buch erzählt von der Reise in die Dobrudscha, wobei Erlebnisse und Erinnerungen aus früheren Reisen sich mit Aktuellem verweben.

Erschienen ist sodann im Schiller Verlag das Kirchenstatut der Rumänischen Orthodoxen Kirche, von Dr. Jürgen Henkel ins Deutsche übersetzt und mit einer kirchenrechtlichen Einführung herausgegeben. Der Heilige Synod der Rumänischen Orthodoxen Kirche hatte 2007 eine Neufassung des „Organisations- und Funktionsstatuts der Rumänischen Orthodoxen Kirche" verabschiedet, der im Buch abgedruckte Text gibt dessen Erweiterungen auf dem Stand von 2011 wieder. Für kirchliche, staatliche und europäische Institutionen, die der rumänischen Orthodoxie begegnen oder mit ihr zusammenarbeiten wollen, bildet dieses Statut die Grundlage der Rechtsverfassung der Rumänischen Orthodoxen Kirche.

Mehr zu den Büchern, deren Preise und Bezugsmöglichkeiten sind auf der Webseite des Verlags (www.schiller.ro) oder des Erasmus-Büchercafés (www.buechercafe.ro) zu erfahren.

Hannelore Baier, ADZ vom 22. November 2012


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