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Von Anis-Pusserl bis Zitronenstangel

20. Dezember 2017

Backbuch mit Heltauer Rezepten

Für den Hausgebrauch aber auch für festliche Gelegenheiten gedacht sei dieses Backbuch, dessen Ziel es sei, „unveröffentlichte, handschriftliche Sammlungen von Mutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwiegermutter und Tante, aus Heltau, meinem Geburtsort, wiederzugeben", schreibt die Herausgeberin Heidemarie Bonfert in dem Vorwort zu dem Buch „Wie wir Heltauerinnen backen", das pünktlich in der Vorweihnachtszeit im Schiller Verlag Bonn-Hermannstadt erschienen ist.

Auf historische Daten betreffend Heltau und die Siebenbürger Sachsen geht der Historiker Wilhelm Andreas Baumgärtner in dem Vorwort ein und stellt fest: „Bei aller Eigenständigkeit war in Siebenbürgen niemand den Einflüssen von außen gegenüber verschlossen. Im Gegenteil, der rege Austausch zwischen den Nachbarn, die neuen Ideen, die aus dem Ausland kamen, veränderten und bereicherten auch die sächsische Küche (...) Manche der Hochkreationen habsburgischer Konditorkunst hatten dermaßen Anklang gefunden, dass ihre Herkunft glatt vergessen wurde und sie heute als eigene Produkte angesehen werden." Baumgärtner nennt Kuchen wie „Linzer Torte", „Kossuth-Kipfel" oder „Sacher-Torte", bei denen nur der Name noch an die eigentliche Herkunft erinnere.

Die Initiative, die Besonderheit der Heltauer Konditorkunst zu bewahren, rechtfertige „den Aufwand des Suchens, Sammelns, des mühsamen Entzifferns altdeutscher Schriften und schließlich des Ordnens und Überarbeitens". Damit werde „Kulturgut vor der Vergessenheit bewahrt". Die Rezepte sind praktischerweise in alphabetischer Reihenfolge - von Anis-Pusserl bis Zitronenstangel - aufgezeichnet und wurden laut der Herausgeberin „nur manchmal zum besseren Verständnis unserem heutigen Sprachgebrauch angeglichen."

Beatrix Ungar, Hermannstädter Zeitung vom 15.12.17

Heidemarie Bonfert (Hrsg.): Wie wir Heltauerinnen backen. Schiller Verlag Bonn-Hermannstadt 2017, 111 Seiten, ISBN 978-3-946954-12-5. In Hermannstadt in der Schiller-Buchhandlung und im Erasmus-Büchercafé erhältlich.

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