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Birthälm

Birthälm von HOG Birthälm e.V.
Eine Bilddokumentation

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Kategorie: Bücher
Seiten / Format: 132 S.; gebundene Ausgabe
Erscheinungsjahr: 10.2020
Verlag: Geiger-Verlag - eine Marke der LINUS WITTICH Medien KG
Sprache: Deutsch
ISBN: 9783865957238
Auflage / Bände: 1.Auflage 2020

In dem vorliegenden Buch unternimmt der Autor Raimar Klosiusden aufwändigen Versuch, die in der zweiten Hälfte des 19. undin der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts lebenden Menschen ausunserem siebenbürgisch-sächsischen Heimatort Birthälm aus demDunstkreis ihrer überwiegend unspektakulären, bestenfalls familiärgewahrten Vergangenheit ans Licht der Öffentlichkeit zuholen. Dabei spiegeln die Fotos kaum alltägliche Arbeitsabläufewider, weil es überwiegend etwas feiertagslastige Momentaufnahmensind. Obwohl das Handwerk in Birthälm einen goldenenBoden hatte, existieren nur wenige Bilder, auf denen man sehenkann, wie in den Werkstätten und auf den Baustellen gearbeitetwurde. Obwohl die Landwirtschaft das unabdingbare zweiteStandbein jedes Haushaltes war, gibt es fast keine Bilder, diedarüber Aufschluss geben, was in den Weinbergen, auf den Feldernund Höfen oder in den Küchen, Kellern, Gärten und Viehställengeschah. Weil sich die Menschen damals selbst im Traum nicht hätten vorstellen können, dass ihre alltäglichen Tätigkeitenund Verrichtungen einmal sehenswert sein könnten. Dass ihreLebensweise, ihre tägliche, reale Arbeitswelt einmal abgelöstwerden könnte von einer neuen, anderen, eher virtuellen.Trotzdem und genau deshalb ist es wichtig, alle vorhandenen,bildhaften Dokumente aus der Zeit vor unserer Geburt dem Vergessenzu entreißen und sie uns neu zu vergegenwärtigen. Denndie Jahre vergehen wie im Flug und die Generationen kommenund gehen, als hätte es sie nie gegeben. Mit jeder Generation gehtaber auch ihr Wissen und ihre Erinnerung für immer verloren,wenn sie letzteres nicht irgendwo abspeichert, festhält und wenigstensansatzweise weitergibt. Deshalb enthält dieses Buchviele Bilder von Menschen, die selbst die Ältesten unter den heutenoch lebenden Birthälmern kaum kannten. Doch es sind ausnahmslosBilder unserer Vorfahren. Wie sie aussahen, lebten,feierten und wirkten. Und auch wenn sie nicht unserem persönlichenStammbaum angehören sollten, sind es trotzdem unsereAhnen.Mit ihnen und mit unserer geschichtlichen Vergangenheit beschäftigenwir uns nicht deshalb, weil wir daran noch etwas ändern,beschönigen oder zurechtbiegen könnten. Das kann niemand.Doch wir können vieles verstehen lernen und uns mancheserklären. Wie und warum sich bestimmte Dinge so und nichtanders entwickelt haben. Außerdem können wir erkennen, dassZukunft noch nie hundertprozentig planbar war. Sie war schonimmer nur geringfügig steuerbar und hat sich immer etwas andersentwickelt als Einzelne es wollten. Das wird so bleiben. Vor allemkönnen wir aus der Geschichte lernen, dass selbst die größtenKatastrophen, wie schmerzhaft sie auch immer im Einzelnenwaren, nie das endgültige AUS für alles und alle bedeutet haben,sondern selbst aus wenigen verbliebenen Alternativen dieChancen eines Neuanfangs ermöglicht haben. Voraussetzungdafür ist, überhaupt an die Zukunft - wie auch immer sie aussehenmag - zu glauben und sich selbst als kleines Rädchen in einemgroßen Uhrwerk zu verstehen, das zwar nicht unwichtig istim engeren, überschaubaren Umfeld, aber dennoch verzichtbarim größeren Ganzen.