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Stadtsoziologie

Stadtsoziologie von Hartmut Häußermann
Eine Einführung

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Kategorie: Bücher
Seiten / Format: 264 S
Verlag: Campus Verlag
Sprache: Deutsch
ISBN: 9783593374970

Was ist Stadtsoziologie? EinleitungI. Urbanisierung und Strukturwandel1. Verstädterung, Urbanisierung und Großstadtkritik 1.1 Urbanisierung und Verstädterung 1.2 Gesellschaftlicher Strukturwandel II. Städtische Lebensweise und urbane Kultur2. Die Funktionalisierung des Soziallebens2.1 Georg Simmel und der Sozialcharakter des Großstädters 2.2 Die Charaktereigenschaften des Großstädters 2.3 Die Ambivalenz der Urbanisierung 2.4 Urbanisierung und Arbeitsteilung 3. Die Stadt als soziales Laboratorium - Robert Park und die Chicago School of Sociology3.1 Stadtforschung"aus der Erfahrung der Reportage"3.2 Städtische Lebenswelten als Gegenstand verstehender Sozialforschung 3.3 To see life - das Forschungsprogramm des Robert Park 4. Die Polarität von Öffentlichkeit und Privatheit4.1 Öffentlichkeit und Privatheit als Grundkategorien der bürgerlichen Großstadt 4.2 Genese der Polarität von Öffentlichkeit und Privatheit 4.3 Wandel und Verfall der Polarität von Öffentlichkeit und Privatheit 4.4 Die Notwendigkeit begrifflicher Weiterentwicklung 5. Der städtische Konsumentenhaushalt5.1 Die Einbindung in Versorgungssysteme 5.2 Die ökologisch problematischen Folgen des städtischen Konsumentenhaushalts6. Der Traum von der Idylle im Grünen: Suburbanismus 7. Die Gemeinde als empirisches Objekt7.1 Gemeinde als Paradigma oder Objekt 7.2 Die Gemeindestudie als Methode 7.3 Die Aktualität von Gemeindestudien III. Stadt als empirischer und theoretischer Gegenstand8. Die Stadt als Subjekt?8.1 DieEuropäische Stadt und die Entstehung der modernen Gesellschaft 8.1.1 Die Stadt als Triebkraft des Wandels bei Engels und Marx 8.1.2 Die Stadt als Geburtsstätte von Kapitalismus und Rationalität bei Max Weber 8.2 Größe, Dichte und Heterogenität als Merkmale der Stadt 8.3 Die Stadt als Einheitder Reproduktion - New Urban Sociology 8.4 Die Stadt ist keine unabhängige Variable - Zusammenfassung 9. Gemeinde, lokale Gemeinschaft und Nachbarschaften9.1 Der doppelte Bedeutungsgehalt des Gemeindebegriffs 9.2 Die Dichotomie Gemeinschaft versus Gesellschaft9.3 Dörfer in der Stadt 9.4 Nachbarschaft früher und heute 9.5 Netzwerk statt Nachbarschaft 9.6 Entlokalisierte Netze 10. Wie werden Städte produziert?10.1 Die soziologische Bedeutung der Stadtstruktur 10.2 Vier theoretische Erklärungsansätze 10.2.1 Die sozialökologische Theorie 10.2.2 Die New Urban Sociology 10.2.3 Die ökonomische Theorie 10.2.4 Die politische Theorie der Stadt 10.3 Politische Steuerung und die Kräfte des Marktes IV. Stadt und Ungleichheit11. Der Segregationsbegriff 11.1 Was heißt Segregation? 11.2 Wie entwickelte sich bisher die Segregation? 11.3 Warum ist Segregation ein Problem? 11.4 Soziale und ethnische Segregation 12. Soziale Segregation 12.1 Ursachen der Segregation 12.2 Das Angebot an Wohnraum 12.3 Die Wohnungsnachfrage 12.3.1 Ressourcen 12.3.2 Präferenzen 12.4 Quartiere der Ausgrenzung 12.5 Effekte der Segregation 12.5.1 Das Quartier als Lernraum - Milieueffekte 12.5.2 Die materielle Benachteiligung marginalisierter Quartiere 12.5.3 Symbolische Benachteiligung 12.6 Die kumulativen Effekte sozialer Segregation - Zusammenfassung 13. Ethnische Segregation13.1 Die Wohnbedingungen von Migrantenhaushalten 13.2 Ethnische Segregationsmuster 13.3 Erklärungsvorschläge 13.3.1 Ethnisch spezifische Merkmale der Nachfrage 13.3.2 Strukturelle Ursachen 13.4 Pro und contra Segregation 13.5 Die Unschärfen der Segregationsdiskussion 13.5.1 Segregation ist nicht gleich Segregation 13.5.2 Falsche Annahmen zu den Effekten physischer Nähe 13.5.3 Segregation hat ambivalente Wirkungen 13.6 Lokale Problemlagen 13.7 Modelle gelingender Integration 14. Feministische Stadtkritik - Theoretische Konzepte, empirische Grundlagen, praktische Forderungen 14.1 Bestandsaufnahmen 14.2 Historische Entwicklungslinien 14.3 Zur städtischen Krise der Reproduktionsarbeit 14.4 Wider das dichotome Denken 14.5 Praktische Forderungen an Stadtpolitik und Stadtplanung V. Ausblicke auf die Stadtforschung15. Stadtsoziologische Ausblicke - ein abschließendes GesprächWichtige Vertreter der StadtsoziologieGlossarWeiterführende LiteraturLiteraturverzeichnisSachregisterPersonenregisterAbbildungsnachweiseStadtsoziologie<br />"Meine Empfehlung: Den Titel notieren und umgehend beim nächsten Gang zum Buchhändler kaufen."(AlternativeKommunalPolitik, 15.09.2005)Das Lehrbuch zur StadtsoziologieEine Einführung in die Stadtsoziologie hat viel zu erzählen. Gibt es einen vielfältigeren Gegenstand als die Stadt? Wohl kaum! Städte haben eine lange Geschichte hinter sich, wandeln sich ständig und bergen eine unüberschaubare Fülle an Anregungen für jeden Sozialforscher. Darüber hinaus werden dieStädte von ihren Bewohnern ganz unterschiedlich wahrgenommen. Würden wir Sie, als Leserin oder Leser, befragen, was für Sie die Stadt ausmacht, dann bekämen wir vermutlich viele, aber wenig übereinstimmende Antworten. Und genauso umfangreich wie die individuellen Wahrnehmungen der Stadt ist dasSpektrum der Positionen, das die Soziologie zur Entdeckung der Stadt beitragen kann.
Wir möchten mit dieser Einführung die grundlegenden Perspektiven und Themen vorstellen, auf die sich die Stadtsoziologie gründet und die sie bis heute umtreiben. Welche Fragen richten Soziologen an das städtische Leben und an die Entwicklung der Städte? Welche wichtigen Ergebnisse haben sie vorzuweisen, und welche wissenschaftlichen Konzepte haben sie zur strukturellen Beschreibung der Städte vorgeschlagen? Die Frage nach dem Neuen, das mit der modernen Großstadt in die Welt kam, stand am Ausgangspunkt der Stadtsoziologie. Wie ist dieses Neue zu erklären, was bedeutet es für die Menschen und den Staat? Die Erfahrungen der Verstädterung und Urbanisierung prägten zu Beginn des 20. Jahrhunderts neben den Sozialwissenschaften auch die Literatur und die bildenden Künste. Die Großstädte fungierten als Laboratorien der Moderne, dort konzentrierten sich die ökonomischen, sozialen und kulturellen Veränderungen der entstehenden Moderne.

Die Geschichte der Stadtsoziologie ist die Geschichte ihres Gegenstandes

Die Entwicklung der Soziologie als akademischer Disziplin ist eng mit der Geschichte ihres Gegenstands verbunden. Die soziale Wirklichkeit war mit den theoretischen Gebäuden der Ökonomie und der Philosophie allein nicht mehr erklärbar. In den Erklärungslücken entstand die Soziologie als eine Wissenschaft, die den gesellschaftlichen Wandel zu ihrem Gegenstand machte. Sie ist ein Kind der
Aufklärung und der kapitalistisch organisierten Industrialisierung im 19. Jahrhundert. Welche Kräfte waren es, die die Jahrhunderte dauernde Ordnung, die als naturgegeben oder gottgewollt gegolten hatte, plötzlich zusammenbrechen ließen? Was trieb diese Umwälzungen voran und wie konnte der soziale Zusammenhalt trotzdem bewahrt werden? Diese Fragen bewegten die ersten Soziologen, und auch die Stadtsoziologie ist ein Produkt dieser Neugierde.
Die Herausbildung der modernen Großstadt war mit tief greifenden Veränderungen der Lebensbedingungen und der Lebensart verbunden. Während des Lebens von nur einer Generation verwandelte die Industrialisierung die provinzielle Residenzstadt und Garnison Berlin in die größte Mietskasernenstadt der Welt oder schuf aus einer trostlosen Sumpflandschaft, wo in keiner Ansiedlung mehr als 500 Einwohner gelebt hatten, die größte Maschinerie zur Produktion von Kohle und Stahl in ganz Europa - die Stadtlandschaft des Ruhrgebiets. Diese Art von Stadtentwicklung hatte mit der bis dato bekannten Stadtgeschichte herzlich wenig zu tun.Sie folgte weder der rationalistischen
Ästhetik barocker Stadtanlagen noch der grazilen Logik allmählichen Wachstums durch die emsige Tätigkeit von Kaufleuten und Handwerkern auf einer Vielzahl kleiner Parzellen. Auch das städtische Bürgertum - von Max Weber noch ins Zentrum der EuropäischenStadt gerückt - war an dieser Entwicklung wenig beteiligt. Eine neue Gesellschaft brach sich Bahn, die sich neue Städte schuf, alte aufbrach und explosionsartig anschwellen ließ. Sie zog in diesen Agglomerationen derartige Menschenmassen zusammen, dass den verschüchterten Aristokraten und alteingesessenen Stadtbürgern nichts anderes übrig blieb, als diese als bedrohlich fremde Rasse wahrzunehmen. Der Sog der Industrialisierung zog Massenwanderungen in die Großstädte nach sich; dort entstand eine neue soziale Schicht: die ArbeiterklasseDas Lehrbuch zur Stadtsoziologie

Von der modernen Großstadt bis zur beschaulichen Provinzstadt, von den Lebensstilen in der Innenstadt bis zu den Villenvierteln behandelt die Stadtsoziologie ein breites Themengebiet. Das Lehrbuch bietet einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Bereiche der stadtsoziologischen Forschung und deren theoretische Ansätze. In einem wissenschaftsgeschichtlichen Abriss wird die Entwicklung des soziologischen Denkens über die Stadt dargestellt, beginnend mit Marx / Engels über Weber bis zu den aktuellen Debatten über moderne Urbanität. Die feministische Perspektive auf die Stadt und die Tradition der Gemeindestudien werden in eigenen Kapiteln behandelt.
Ausführlich werden überdies die Ursachen und Folgen sozialer Segregation und"ethnischer Koloniebildung"in den Städten thematisiert.
Das Buch wendet sich nicht nur an Studierende, es ist auch geeignet für Leser, die nicht mit der Fachsprache vertraut sind und ein allgemeines Interesse an sozialen Fragen bzw. an der Stadt haben.2DEHartmut Häußermann (1943-2011) war Professor am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin. Walter Siebel ist Professor für Soziologie an der Universität Oldenburg.

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