Die 100 Seiten des Herrn Siegerius von Heinrich Heini
Sekunden Satiren 69 Sequenzen
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Kategorie: Bücher
Seiten / Format: 95 S.; Broschiert
Erscheinungsjahr: 2016
Verlag: Heinrich Hoechsmann
Sprache: Deutsch
ISBN: 2000040975342
H.S. ist Avatar und Alter Ego zugleich, er hat eine Meinung, die er ueberall kundtut, wo keiner hinhört, sein Senf wird nicht gebraucht. H.S. bist du und ich und er und sie. - Heinrich Heini, bürgerlich Heinrich Ekkehardt Höchsmann, ist mit der Gruppe 47 aus der Taufe gehoben worden, zu einer Zeit, da die Kinder im siebenbürgischen Hermannstadt, allesamt Königskinder, mit Palukes großgezogen wurden, denn außer der Hoffnung „die Amerikaner kommen", gab es nichts. Immerhin so viel, dass Heini unbeschwert Schulen besuchen konnte, um Sport zu treiben, den er dann studierte und unterrichtete. Nach der genetisch bedingten Affinität zum geschriebenen und gesprochenen Wort folgt nun die Lektüre der Werke von Oma Christine Maly-Theil und Opa Anton Maly, der 100 Wild-West-Romane und 50 Bayerische Bauernschwänke schrieb.
Karl Valentin, ein weiterer geistiger Vater, liegt unweit von seinem Opa am Planegger Waldfriedhof. Die beiden kommunizieren laufend über ihn, das gemeinsame Medium. Mutter Irmgard – nicht vergessen, Mami hat „Windbruch" geschrieben – hat mit der Übersiedlung keinen Schiffbruch erlitten. Denn 1975 folgte die Umsiedlung nach Deutschland und der Kulturschock: eingeschüchtert von denen, die nichts zu sagen haben, es trotzdem ungefragt taten und von denen, die laut lachten, obwohl sie nichts zu lachen hatten. Tochter Roxana Maria, Jahrgang 1989, sucht nach Spuren, sie folgt dem Weg ihrer Abstammung mit Arbeits-und Studienaufenthalten in Hermannstadt, Temeswar, Bukarest und bei der „Siebenbürgischen Zeitung" in München. Was (be)schreibt Heinrich Heini? Die Kunstfigur „Herr Siegerius" hört und sieht alles, vor allem aber, weiß er alles und zwar besser. Sie ist Heinis Avatar und Alter Ego und tut ihre Meinung überall da kund, wo keiner hinhört. „Die 100 Seiten des Herrn Sigerius" sind 69 Sentenzen des liebenswerten ‚Trittmerdraf', der kein Fettnäpfchen auslässt, die meisten sogar mit Fleiß sucht.
Wie weit darf Heini mit seiner Satire gehen? So weit wie das Wort trägt, satirisch noch weiter, denn spätestens seit Tucholsky darf Satire alles (dachten die Abendländer) obwohl Humor diskreditiert.
„Die 13 Berufe des arbeitslosen Heinrich H." gaben Heini Gelegenheit, hinter die Kulissen der Gastronomie, des Reisewesens, der Kommunikation zwischen Mann und Frau, (diesem ewigen Missverständnis), der Politik , der Ökologie und des Bankenunwesens zu blicken, die Abläufe zu karikieren, zu entlarven und wortspielerisch zu überzeichnen. Die Unsinnspoesie, der Nonsens, fehlt nicht, es wird gelacht, obwohl die gereimten Ungereimtheiten zum Weinen sind.
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