Sir Lim Erick gibt sich die Ehre von Kurt H. Binder
Gereimter Unsinn am laufenden Band
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Kategorie: Bücher
Seiten / Format: 172 S.; Broschiert
Erscheinungsjahr: 31.07.2018
Verlag: Schiller Verlag
Sprache: Deutsch
ISBN: 9783946954361
Es hielt sich Franz Hypochonder für sterbenskrank, doch von der Lektür dieses Bands genas der Franz - naa, ist das nicht ein Wonder??
Mit diesem Buch hat sich Kurt H. Binder klar als inoffizieller Streiter gegen den allgegenwärtigen tierischen Ernst im Alltag bekannt. Er begnügt sich nicht damit, bloß dem Humor den Weg zu bereiten. Mit seinem neuen Buch geht er einen Riesenschritt vorwärts und versucht, dem blanken Unsinn einen Platz in unseren durch den permanenten Daseinskampf verkrampften Gemütern einzuräumen. Dies will jedoch kein Plädoyer für unsinniges Verhalten sein, sondern einfach nur ein Gegengewicht auf der Ebene unsrer von Misstrauen und Skepsis geprägten Einstellung zu allem, was uns scheinbar bedrohlich umgibt.
Monika Blumenstock
Geboren 1933 in Hermannstadt/Siebenbürgen, erwischt Kurt H. Binder "der Nationalsozialismus als Pimpf", der nun Braunhemd trägt. Der Vater wird zur Waffen-SS eingezogen. Er kehrt nicht mehr heim. Die Mutter führt die kleine Fabrik, die Papierartikel herstellt, bis zur Enteignung durch die Sozialisten im Alleingang weiter. Aus der Kleinunternehmerin wird eine einfache Fabrikarbeiterin. Der älteste Sohn Kurt muss vorerst den Traum von der Hochschulreife und Studium begraben. Berufsschule statt Universität - schnell Geld verdienen tut not. Er lernt Elektriker, arbeitet auf Baustellen, wird für zwei Jahre zum Militärdienst nach Bukarest verpflichtet, verdingt sich ein Jahrzehnt als Schichtarbeiter in einer Fabrik in Hermannstadt.Kurt Binder holt sein Abitur nach, lässt sich in Klausenberg als Lehrer für Physik und Chemie ausbilden. 1973 besucht Kurt Binder seinen Bruder, der in Deutschland lebt. Ohne Rückfahrticket. Mit 40 Jahren, einem Diplom in der Tasche, das nicht anerkannt wird, wird er noch einmal in Erlangen zum Studenten. Kurt Binder schult um, arbeitet als technischer Zeichner im Büro der Gültsteiner Maschinenbaufirma Höllmüller. Die Liebe zum Hochgebirge, zum Wandern bleibt. Ob nun zu Fuß auf die Zugspitze, durch die Dolomiten oder 1 800 Kilometer per pedes ab dänischer Grenze quer durch Deutschland bis zum Bodensee. Und die alte Heimat? Kurt Binder steuert für die Zeitung "Neuer Weg" Limericks, Humoresken, Satirisches bei. Lässt in einem autobiografischen, episodenhaften Roman das Leben eines Siebenbürgers "unter roten Wolken" im sozialistischen Rumänien vorüberziehen. Wie hält man den Stürmen der Zeit stand? "Wir haben immer vorausgeschaut. Der Optimismus hat uns durchs Leben getragen", sagt Kurt Binder.
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