Der Lichtert : das Quempassingen - eine Spurensuche : siebenbürgisch-sächsischer Weihnachtsbrauch. von Werner Förderreuther
Werner Förderreuther
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Kategorie: Bücher
Seiten / Format: 204 Seiten : Illustrationen ; 29 cm; Festeinband
Erscheinungsjahr: 2018
Verlag: [Pommelsbrunn] : Werner Förderreuther
Sprache: Deutsch
ISBN: 9783000588891
Auflage / Bände: 1. Auflage
Werner Förderreuther, der bekannte fränkische Volkskundler und Sammler von Sachgütern der Siebenbürger Sachsen, hat im Sommer dieses Jahres sein fünftes Buch veröffentlicht: eine Dokumentation der Christleuchter und des damit zusammenhängenden Weihnachtsbrauchtums der Repser Gegend. Angeregt wurde er dazu nach eigenem Bekunden in den frühen 1980er Jahren, als er ein erstes Leuchtergestell erwerben konnte. Seither hat er weitere noch vorgefundenen Objekte (Leuchtergestelle, Fähnchen und sonstiges Zubehör) geborgen, hat die wenigen in Museen aufgehobenen Exemplare (Deutsch-Kreuz), auf Dachböden oder in Sakristeien (Keisd, Leblang, Schweischer, Seiburg, Streitfort) vorgefundenen Stücke untersucht, fotografiert und, wo keine mehr greifbar waren, sie selber nachgebaut. Nicht irgendwie nachgebaut, sondern – wie die Seiten 94–99 für Draas belegen – nach voraufgehenden fachgerechten Bauzeichnungen auf der Grundlage ausführlicher Befragungen jeweils mehrerer Gewährsleute.
Entstanden ist im Ergebnis ein schönes und erkenntnisreiches Album, das dem Doppelthema in zweiundzwanzig Ortschaften – von Arkeden im Norden bis Felmern im Süden, von Keisd im Westen bis Draas und dem länger schon magyarisierten Sommerburg im Osten – einzeln nachspürt. Als willkommene Einführung und vorzüglichen allgemeinsiebenbürgischen Überblick zum Thema druckt Förderreuther zunächst Hermann Binders Aufsatz Der Lichtert aus dem „Siebenbürgisch-sächsischen Hauskalender" 1990 ab. Desgleichen hat er in den alphabetisch geordneten einzelnen Ortsartikeln alle aufgespürten bisherigen Abhandlungen zum Weihnachtsbrauchtum nachgedruckt, ebenso historisches Bildmaterial; er hat weitere Brauchbeschreibungen veranlasst und dem Buch eingefügt und hat schließlich durch die Bilder seiner Leuchter-Nachbauten den Objekten eines schwindenden Brauchs bleibende Anschauungszeichen gesetzt.
Auch in diesem Buch wollte der Autor dokumentieren und erinnern, „was war". Er geht dem mit dem Weihnachtsleuchter verbundenen Brauchtum und den Gepflogenheiten umfänglich nach: dem Sammeln des Grüns für die Leuchter, deren geregelter Herstellung, der traditionellen Aufstellung im Kirchenraum und dem damit verbundenen Weihnachtssingen der Kinder. Wie überfällig eine solche Dokumentation war, erkennt man spätestens, wenn man erfährt, dass selbst ein Sammelkundiger wie er aus fünf Ortschaften (Galt, Meschendorf, Reps, Stein, Sommerburg) keinerlei Informationen zum Thema mehr beibringen konnte.
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