Der 1. Psalm von Johann Lukas Hedwig, Kurt Philippi
Kantate für Soli, Chor und Orchester
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Kategorie: Bücher
Seiten / Format: 47 S.; A4 , geheftet
Erscheinungsjahr: 26.11.2019
Verlag: Schiller Verlag
Sprache: Deutsch
ISBN: 9783946954668
Auflage / Bände: Musik aus Siebenbürgen, Band 24
Johann Lukas Hedwig wurde 1802 in Heldsdorf bei Kronstadt (Siebenbürgen) geboren. Schon früh machte die Musik auf den Bauernjungen einen so starken Eindruck, dass er die musikalischen Anregungen seines Heldsdorfers Volksschullehrers Georg Rheindt wissbegierig aufnahm. Ihm widmete er später einige Kompositionen. 1812 kam Hedwig an das Kronstädter Gymnasium, wurde Sängerknabe der Stadtpfarrkirche, Schüler des Stadtkantors Lucas Hermann und lernte Violine, Kontrabass und einige Blasinstrumente. Schon 1819 ging er nach Wien, wo er bei A. Jekel (Opernschule), J. Drechsler und J. Blumenthal (Generalbass, Komposition, Violine) studierte und 1823 eine Anstellung als Kontrabassist an der Hofoper bekam. Danach wirkte er in Wien auch als Musiklehrer. 1840 erhielt er aus Kronstadt die Berufung zum Stadtkantor und Musikdirektor an der Kathedralkirche (heute Schwarze Kirche), verbunden - wie in Siebenbürgen üblich - mit dem Amt des Gymnasialmusiklehrers. Ab 1844 war er auch als Leiter der Gesangsklassen an der Kronstädter "Violin- und Gesangsschule" tätig. Nach revolutionsbedingten Kampfhandlungen im Dezember 1848, an denen er sich als Mitglied der Bürgerwehr beteiligte, erkrankte er an Typhus und starb am 8. Januar 1849.
Johann Lukas Hedwigs Werke sind - selbst für siebenbürgische Verhältnisse - heute nur noch wenig bekannt, wurden zu seinen Lebzeiten jedoch häufig gespielt. Musikwissenschaftliche Untersuchungen hätten sich, da dank eines Tagebuchs die Biographie weitgehend geklärt ist, also in erster Linie um die zahlreichen Kompositionen zu kümmern. Sie sind bis auf die heute erklingende Osterkantate nicht gedruckt und in ihrer Bedeutung bislang schwer einzuschätzen. Das gros von Hedwigs Oeuvre machen geistliche und weltliche Vokalwerke aus, daneben sind Klavierlieder, kleinere Orchesterwerke, eine unvollendete Operette und eine Posse überliefert. Sein wohl bedeutendstes Werk, das Oratorium "Der Allmacht Wunder" für Soli, Chor und großes Orchester (1845-48) wurde zum letzten Mal 1902 in Kronstadt aufgeführt. Hedwigs populärste Komposition hat sich indes von ihrem Schöpfer längst emanzipiert: Das 1845 komponierte "Siebenbürgenlied", dem nachträglich der Text Max Moltkes ("Siebenbürgen, Land des Segens") unterlegt wurde. Es wird - vor allem von ausgewanderten Siebenbürgern - bis heute von Österreich bis Kanada gesungen.
Frieder Latzina / Karl Teutsch
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