Ave Maria von Franz Metz
Musik für die Seele
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Kategorie: Audio-CD
Seiten / Format: CD; CD
Erscheinungsjahr: 2020
Verlag: Edition Musik Südost
Sprache: Deutsch
ISBN: 046382341638
Das AVE MARIA in der Musik
AVE MARIA, gratia plena; / Dominus tecum; / benedicta tu in mulieribus, / et benedictus fructus
ventris tui, Iesus. / Sancta Maria, Mater Dei, / ora pro nobis peccatoribus / nunc et in hora mortis
nostrae. / Amen.
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade. / Der Herr ist mit dir. / Du bist gebenedeit unter den
Frauen / und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus. / Heilige Maria, Mutter Gottes, /
bitte für uns Sünder / jetzt und in der Stunde unseres Todes. / Amen.
AVE MARIA – Gegrüßet seist du, Maria – fast alle Komponisten aller Zeiten, unabhängig von
ihrer religiösen Einstellung, haben uns Vertonungen dieses Gebetes hinterlassen, das neben
dem Vater unser zu den bekanntesten Gebeten der Christenheit zählt. Einen besonderen
Stellenwert haben dabei die Vertonungen von Palestrina, Arcadelt, Cherubini, Bruckner,
Saint-Saëns, Verdi, Liszt und Mascagni. Zu den beliebtesten Werken der Musikgeschichte
gehören aber die beiden Ave Maria von Bach-Gounod und Franz Schubert, obwohl deren
Entstehung mit dem marianischen Gebet kaum etwas zu tun hat.
Neben diesen bekannten geistlichen Musikwerken gibt es aber unzählige weitere kleinere und
größere Vertonungen dieses Gebets, die aus verschiedenen Gründen keine Verbreitung finden
konnten, aber sich trotzdem einer großen Beliebtheit erfreuten. Deren Schöpfer waren meist
Kantoren oder Kirchenmusiker die weitab von großen Musikzentren und Verlagsorten
wirkten, die sich aber mit einer großen Hingabe ihrem Beruf zuwandten. Zu diesen Komponisten
zählen viele Kantoren des Banats, ein südosteuropäischer Kulturraum, der eine abwechslungsreiche
Geschichte aufzuweisen hat und besonders im 20. Jahrhundert kriegsbedingt
zahlreiche Grenzziehungen erleben musste.
Zu den vielen Ethnien dieses „von Gott gesegneten Landes", wie Wilhelm Kienzl das Banat
während seines Aufenthalts 1881 bezeichnet hat, zählen die Rumänen, Deutschen, Ungarn,
Serben, Kroaten, Tschechen, Bulgaren und Slowaken, von denen viele der römisch-katholischen
Konfession angehören. Ihre Kantoren und Lehrer (Kantorlehrer) genossen eine
gediegene Bildung, viele konnten sich in Budapest, Wien oder Prag weiterbilden und gaben
ihre Kenntnisse an ihre Schüler weiter. Durch die Folgen de Zweiten Weltkriegs (Deportation,
Vertreibung, Unterdrückung des kirchlichen Lebens, Kommunismus, Auswanderung eines
großen Teils der katholischen Christen) gelangten ihre meist handschriftlich erhaltenen
kirchlichen Kompositionen in Vergessenheit. Erst nach der Wende von 1989 konnten viele
kleinere und größere kirchenmusikalische Werke gerettet, gesichert, erforscht und veröffentlicht
werden. Zu diesen zählen auch die 21 Ave-Maria-Vertonungen dieser CD-Produktion. Jedes
einzelne Werk könnte seine eigene Entstehungs- und Entdeckungsgeschichte erzählen. Und
das geschieht in vielen Fällen durch die Musik selbst.
Viele dieser Vertonungen sind nach 1854 entstanden. Die "Unbefleckte Empfängnis Mariens"
(Immaculata) wurde am 8. Dezember 1854 durch Papst Pius IX als Dogma definiert. Dieser
Vorgang hat eine Erneuerung der Marienfrömmigkeit in der gesamten katholischen Welt
ausgelöst - so z.B. in der bildenden Kunst und in der Musik. Es sind in der Folgezeit unzählige
Immaculata-Darstellungen entstanden.
Wenn der Text des Ave-Maria-Gebets unverändert in jedem Werk dieser CD vorzufinden ist, so
unterscheidet sich der musikalische Stil doch wesentlich voneinander. In den meisten Fällen
handelt es sich aber um ein flehendes Gebet an die Mutter des Herrn, an die Mutter unseres
Erlösers, das ihren Höhepunkt im Wort „Jesus" findet und im „ora pro nobis" ausklingt. Die
einzelnen Werke entstanden zwischen der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und den 60er
Jahren des 20. Jahrhunderts. Sie entstanden in Friedenszeiten und in Zeiten der Not und
Hoffnungslosigkeit. Aber immer strahlten diese kleinen Kirchenmusikwerke Hoffnung und
Zuversicht aus. Man kann in dieser Musik spüren, dass die Komponisten an das glaubten, was
sie vertonten. Ihre Namen sollen dem Vergessen entrissen werden: Limmer, Maschek, Irsay,
Pogatschnigg, Hillier, Schönweitz, Horner, Waschek, Ochaba, Scharf, Weikert, Schwach,
Cuteanu, Linster. Daneben erklingen noch einige auch im Banat verbreitete marianische
Vertonungen von Marchesi, R. P. Raph. Illovszky, Hazslinszky und Bordese.
Dr. Franz Metz
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